Text von Jens Wolter Bilder von Nora Kruse 11. März 2006, Loulé (Estadio Muncipal)
« Heee-ja Norge ! » - Stimmgewaltig unterstützte eine Kolonie von ca. 50 norwegischen Touristen ihre Mannschaft im ersten Spiel des Algarve-Cups. Trotz dieser Anfeuerung und ständiger Angriffsbemühungen kam die Auswahl Norwegens über ein torloses Unentschieden gegen die blau-gelben Nachbarn nicht hinaus.
Die norwegischen Spielerinnen wirkten bereits in der ersten Halbzeit entschlossener als die Schwedinnen. Aggressiv, jedoch jederzeit fair, wurden bereits im Mittelfeld die Bälle erobert und sofort in Angriffsaktionen umgesetzt. Hierdurch ergaben sich eine Reihe guter Gelegenheiten, die von der Anhängerschaft lautstark geforderte Führung zu erzielen. So z. B. in der 20. Minute, als ein Kopfball von Trine Rönning von der schwedischen Abwehr gerade noch vor der Linie gerettet werden konnte. In der 37. Spielminute verfingen sich nach einer Eckballhereingabe gleich mehrere norwegische Schussversuche in der schwedischen Abwehr.
 Hier läßt Tonje Hansen (rechts) Frida Östberg nicht an den Ball
Kurz vor der Pause lag den Zuschauern dann der herbeigesehnte Torjubel bereits auf den Lippen, als Verteidigerin Camilla Huse nach der bis dahin wohl sehenswertesten Kombination der norwegischen Elf in den gegnerischen Strafraum eindrang und frei zum Schuss kam. Die Schwedinnen hatten es in dieser 44. Minute einzig ihrer souveränen Torfrau Caroline Jönsson zu verdanken, dass aus dieser sog. „Hundertprozentigen“ kein Tor wurde.
Praktisch im Gegenzug sorgte dann Schwedens Lotta Schelin für eine Schrecksekunde beim norwegischen Anhang, als sie den Ball nur knapp über das von Bente Nordby gehütete Tor hob.
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Ein Spiel, in dem der Kampf um jeden Ball im Vordergrund stand. Hier Schwedens Sara Larsson (links) gegen die Norwegerin Trine Rönning
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Auch in der zweiten Halbzeit blieb es bei der Rollenverteilung des ersten Durchgangs. Die Norwegerinnen drängten weiter auf den Führungstreffer, sahen sich allerdings Gegnerinnen gegenüber, die offensichtlich mit dem Vorsatz aus der Kabine gekommen waren, sich nicht erneut völlig in die Defensive drängen zu lassen. So strich bereits in der 48. Minute ein Schuss von Schelin nur knapp am norwegischen Tor vorbei, wobei allerdings beim Anspiel eine abseitsverdächtige Situation bestand. In der 56. Minute hatte dann wieder Norwegen durch Tonje Hansen die Möglichkeit zur Führung, ihr Schuss aus ca. 3 Entfernung landete jedoch genau in den Armen von Caroline Jönsson.
 Die eingewechselte Lise Klaveness (rechts) beschäftigte die schwedische Abwehr, hier Sara Larsson
In der Folge boten beide Mannschaften ein weiterhin offensiv ausgerichtetes Spiel mit einigen Torchancen auf beiden Seiten, in dem allerdings die Schwedinnen immer besser zur Geltung kamen, weil die Norwegerinnen erkennbar ihrer kraftraubenden Spielweise Tribut zollen mussten. Besonders augenfällig wurde dies in der 85. Minute, als gleich zwei Spielerinnen der ziemlich platt wirkenden norwegischen Elf - offenbar mit
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Krampferscheinungen - auf dem Rasen liegen blieben.
Hatte man in der Mitte des Spiels noch das Gefühl, der norwegische Führungstreffer sei nur eine Frage der Zeit, so beschlich den einigermaßen objektiven Beobachter spätestens in der letzten halben Stunde die Gewissheit, dass dieses Nachbarschaftsduell torlos enden würde. Vielleicht kennen sich beide Mannschaften einfach zu gut, um einander noch große Überraschungen bereiten zu können.
Aufstellungen:
Norwegen:
Nordby – Stangeland, Fölstad, Kaufmann, Huse – Stensland, Rönning, Knutsen (90. Storlökken) – Andersen (69. Klaveness), Kaurin (90. Lövbraek Wiik), Hansen (87. Lehn)
Schweden:
Jönsson – Westberg, Larsson, Östberg, Näfver (72. Bergkvist) – Seger (46. Moström), Schelin (68. Sjöström), Fagerström, Olsson (62. Sjögran), Almgren (50. Ljungberg) – Svensson
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichterin: Shane de Silva (Trinidad & Tobago)
Zuschauer: 120
Besondere Vorkommnisse: keine
Karten: keine
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