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Algarve-Cup 2006Premiere für Eurosport geglücktEin Überblick über Einschaltquoten und Marktanteile der Eurosport-Übertragungen | ||
Von Katja Öhlschläger 21.03.2006 Nachdem die im Vorjahr komplett übertragene Europameisterschaft in England von Eurosport bereits als großer Erfolg gewertet wurde (Vgl.: Beim Finale gab's auch für Eurosport Platz 1, bilanzierte der Sender nach den Worten von Pressesprecherin Heike Gruner den Algarve-Cup nach Auswertung der Zahlen ebenfalls als „sensationell“. Es sei daher damit zu rechnen, dass Eurosport seine Berichterstattung über den Frauenfußball mindestens auf dem derzeitigen Niveau halten werde. Insgesamt erreichten die Sendungen vom Algarve-Cup – alle Spiele + die Zusammenfassungen – eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 1,76 Mio. Zuschauern im Eurosport-Netzwerk (54 Länder, 19 Sprachen). Bei der EM waren es im Netzwerk durchschnittlich 1,5 Mio. gewesen, allerdings wurden damals in den nordeuropäischen Ländern auch in den nationalen Sendern Übertragungen der Spiele angeboten. Bei der allgemein wesentlich geringeren medialen Beachtung des Turniers dennoch erstaunlich gute Zahlen. Wenn die deutsche Mannschaft um Sympathieträgerin Steffi Jones spielte, hatten durchschnittlich 530.000 Zuschauer Eurosport eingeschaltet
In Deutschland sahen durchschnittlich 339.000 Zuschauer die Übertragungen vom Algarve-Cup, bei Spielen mit deutscher Beteiligung saßen durchschnittlich 530.000 Zuschauer vorm Fernseher (bei der EM waren es in Deutschland durchschnittlich 711.000 Zuschauer).
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Die deutschen Fans in Portigal, unter ihnen auch manch/e FanSoccer-Korrespondent/in, hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Tribünen bei den TV-Übertragungen nicht zu leer aussahen. | |
Spiel Hamburger SV – Rapid Bukarest während des Finals gegen die USA am Mittwoch zu beachten. Zur Einordnung – der durchschnittliche Marktanteil von Eurosport liegt in Deutschland bei 1,4 %, variiert aber von Sportart zu Sportart. Im Vergleich zum Vorjahr war die Steigerungsrate für die gesamte Übertragung mit –15,3 % negativ, doch ist dieser Wert inhaltlich ohne jegliche Aussagekraft, da im letzten Jahr nur ein einziges Spiel übertragen wurde – das Finale mit deutscher Beteiligung. In die diesjährige Durchschnittsberechnung fließen hingegen alle Übertragungen, auch die Vorrundenbegegnungen ohne deutsche Beteiligung und die Zusammenfassungen, mit ein. Schaut man sich den Jahresvergleich in Bezug auf die Spiele mit deutscher Beteiligung an, so ist eine Steigerungsrate von 32,5 % zu verzeichnen, obwohl sich der Vorjahreswert nur aus dem Finale und nicht auch aus Vorrundenspielen, die generell weniger Zuschauer haben, ergibt. Beim Finale selber wurde sogar eine Steigerungsrate von 120% zum Vorjahr ermittelt. Schauen uns wir uns noch die einzelnen Spiele etwas genauer an: Bei den Vorrundenpartien waren die meisten Zuschauer, nämlich durchschnittlich 410.000 (in der Spitze 550.000), beim Spiel gegen Norwegen zu verzeichnen, obwohl der Einzug ins Finale bereits zuvor geschafft war. Zahlen, die allerdings relativiert werden müssen, weil die Sendezeit 19.30 Uhr die günstigste war und insgesamt mehr Menschen zu dieser Zeit vor den TV-Geräten saßen. Belegt wird dies auch durch den niedrigsten Marktanteil (MA)– generell die aussagekräftigere Messgröße, weil sie den Bezug zur Fernsehnutzung insgesamt zieht - bei den deutschen Vorrundenspielen: 1,2 %. Gegen Finnland sahen durchschnittlich 380.000 Zuschauer zu, was einem MA von 2,0 entspricht. Das torlose Remis zur Halbzeit mag die Beteiligten geärgert haben, doch in der Sehbeteiligung scheint sich die aufrecht erhaltene Spannung eher positiv ausgewirkt zu haben. Denn die zweite Hälfte wurde dann von durchschnittlich 546.000 Zuschauern (2,5% MA) gesehen. Beim Spiel gegen Schweden sorgten auf das Spielfeld gerannte Hunde für allgemeine Erheiterung - wer da parallel die Bundesliga-Sportschau eingeschaltet hatte, hat definitiv etwas verpasst. Zahlen, die bei der Partie gegen Schweden am Samstag – von Beginn an parallel mit der Bundesliga-Sportschau der ARD – nicht ganz erreicht werden konnten. Hier schalteten durchschnittlich 312.000 (1,3% MA) Zuschauer ein. |
Bei den Spielen ohne deutsche Beteiligung erzielte das kleine Finale zwischen Frankreich und Schweden mit 1,2 % (durchschnittlich 152.000 Zuschauer) den besten Marktanteil in Deutschland, wurde aber auch zu einer Zeit ausgetragen, in der weniger Menschen fernsehen. Der beste Wert bei den absoluten Zuschauerzahlen wurde bei der Partie Norwegen – Schweden mit durchschnittlich 172.000 Zuschauern (0,5 % MA in der Primetime) gemessen.
Das kleine Finale zwischen Schweden und Frankreich erzielte den besten Marktanteil der Spiele ohne deutsche Beteiligung. Hier setzt sich Amélie Coquet (Mitte) gegen Lotta Schelin (l.) und Maria Bergkvist durch. Als herausragend lassen sich die Zahlen für das Finale zwischen Deutschland und den USA bezeichnen. Die durchschnittliche Sehbeteiligung lag hier bei 883.000 Zuschauern, was einem Marktanteil von 3,7 % entspricht. Beim EM-Finale waren es durchschnittlich 2,3 Mio. Zuschauer gewesen, was in der Geschichte Eurosports die bisher zweitbeste Programmreichweite in Deutschland bedeutet hatte. Gegen Ende der Partie, in Verlängerung und Elfmeterschießen, sahen durchschnittlich 976.000 Zuschauer zu. Damit erreichte das Finale eine Steigerungsrate von 120% im Vergleich zum Vorjahr, obwohl parallel um 18.50 Uhr im ZDF die Übertragung des UEFA-Cup-Spiels Hamburger SV – Rapid Bukarest begann. Klar ist – die Einschaltquoten von ARD und ZDF werden bei Übertragungen von Eurosport nicht erreicht werden, eine breitere Öffentlichkeit erlangen die Spiele bei Übertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Andererseits bieten die Übertragungen bei Eurosport – wie schon bei der EM – den Interessierten die Möglichkeit, den Turnierverlauf zu verfolgen und sich auch ein Bild über die anderen Mannschaften machen zu können. Nicht zuletzt bedeuten Zahlen wie diese, mit denen die Frauenfußball-Übertragungen über dem Eurosport-Durchschnitt liegen, eine Bestätigung der These, dass es in Deutschland ein beträchtliches, noch lange nicht erschöpftes Interesse am Frauenfußball gibt, von dem die TV-Sender profitieren können. So wird die nächste Frauenfußball-Übertragung bei Eurosport erfreulicherweise nicht lange auf sich warten lassen und zum wiederholten Male den Jugendnationalmannschaften zu Aufmerksamkeit verhelfen. Vom 19.-22. Juli überträgt der Sender die Halbfinals und Finalspiele von der U-19-EM in der Schweiz live. |