Text von Jens Wolter Bilder von Nora Kruse 13. März 2006, Loulé (Estadio Municipal)
Ein blitzschnelles Führungstor bewirkte leider kein spannendes Spiel. Zwei gute Mannschaften neutralisierten sich in diesem Gruppenspiel des Algarve-Cups 88. Minuten lang gegenseitig.
Die französische Führung bereits in der zweiten Spielminute durch Elise Bussaglia überraschte alle im Stadion – einschließlich der chinesischen Abwehr, die den Angriff und die Hereingabe über die rechte Angriffseite scheinbar noch nicht ganz ernst genommen hatte.
 Elise Bussaglia schoss das Tor des Abends bereits in der zweiten Spielminute. Hier am Ball gegen Liu Huana
Wer nun einen „üblichen“ Spielverlauf erwartet hatte, nämlich energisch angreifende Chinesinnen, die bei ihren Bemühungen um den Ausgleich den Französinnen Konterchancen ermöglichen würden, sah sich auf merkwürdige Art enttäuscht. Es entwickelte sich statt dessen ein für die Zuschauer (und den Berichterstatter) sehr „undankbares“ Spiel, in dem beide Mannschaften zwar ihre gute Balltechnik, Beweglichkeit und spielerische Disziplin demonstrierten, in dem Torchancen jedoch absolute Mangelware waren.
 Die Abwehrspielerinnen beider Seiten waren meist einen Schritt schneller als die Stürmerinnen: Hier wird Hoda Lattaf (rechts) gerade noch von Pu Wei abgeblockt
Zwei konzentrierte und gut organisierte Abwehrreihen unterbanden nahezu alle Strafraumszenen und wenn der Ball doch einmal weiter kam als bis
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Auch Marinette Pichon konnte dem Spiel nach ihrer Einwechselung keine Impulse geben. Sie wurde allerdings auch meist von mehreren Gegenspielerinnen gedeckt, hier von Pu Wei, Liu Yali und Yuan Fang
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an die jeweilige Strafraumgrenze,
endete der Versuch in den Armen der beiden Torfrauen Han Wenxia und Sarah Bouhaddi.
Das gegenseitige Absorbieren der Angriffsbemühungen ging soweit, dass ein akrobatischer Seitfallzieher von Chinas Han Duan in der 37. Minute und ein Schuss aus spitzem Winkel (und leicht abseitsverdächtiger Position) von Frankreichs Hoda Lattaf in der 48. Minute als Highlights herausgehoben werden müssen.
 Sandrine Soubeyrand fegte wie gewohnt den Raum vor der eigenen Abwehr gründlich sauber. Hier gegen Zhang Ying und Pan Lina
In der ersten Stunde der Begegnung konnte Frankreich für sich reklamieren, der aktivere der beiden Kontrahenten zu sein, während die Chinesinnen erst ab der 60. Minute energischer in die Zweikämpfe und Aktionen gingen, was für die französische Hintermannschaft zwar Mehrarbeit bedeutete, sie jedoch nicht vor unlösbare Probleme stellte. Zu diesem Zeitpunkt war dem neutralen Beobachter bereits klar, dass nur der Zufall, ein Geniestreich einer Angreiferin oder der Blackout einer der beiden Defensivabteilungen hier noch für ein weiteres Tor sorgen könnten. Bis zum Schlusspfiff trat jedoch keines dieser Ereignisse mehr ein.
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 Yuan Fan hat Laetitia Tonazzi genau im Auge
Aufstellungen:
China:
Wenxia Han – Yali Liu, Wie Pu, Huana Liu (61. Kun Wang), Fan Yuan (76. Jie Li) – Ying Zhang (61. Mengyu Shi), Lili Bai, Xiaoyan Zhao (57. Na Zhang), Lina Pan – Duan Han, Xiaoxu Ma (57. Yue Guo)
Frankreich:
Bouhaddi – Georges, Viguier, Dusang – Soubeyrand, Bompastor, Necib (46. Abily), Bussaglia, Kramo (85. Diguelman) – Tonazzi (66. Pichon), Lattaf
Tor:
0:1 Bussaglia (2.)
Schiedsrichterin: Diane Ferreira-James (Guayana)
Zuschauer: 120
Besondere Vorkommnisse: keine
Karten: keine
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