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Weltfußballerin 2005
Die Nominierten aus Deutschland
Sandra Minnert: Die Allrounderin | ||
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Empfang in Frankfurt nach dem EM-Titel 2005: Sandra Minnert mit der scheidenden Bundestrainerin Tina Theune-Meyer (l.) und Britta Carlson (r.) | |
Steffi Jones stand. Zusammen mit ihrem Club gewannen die beiden deutschen Nationalspielerinnen die WUSA-Meisterschaft und können sich stolze Founders-Cup-Siegerinnen nennen. Doch der Traum vom Profifußball, für den Minnert ihren Job aufgegeben hatte, hielt nicht lange, denn die WUSA musste schon drei Monate nach Minnerts Wechsel aufgrund finanzieller Engpässe ihren Spielbetrieb einstellen. So absolvierte Minnert im Herbst 2003 die Weltmeisterschaft in den USA in Zeiten persönlicher perspektivischer Unsicherheit. Doch „Minni“ legte ein hervorragendes professionelles Verhalten an den Tag, konzentrierte sich voll und ganz auf den Wettbewerb und trug mit ihrem bärenstarken Abwehrverhalten und ihrer Torgefährlichkeit entscheidend zum Gewinn des Weltmeistertitels bei, was ihr verdientermaßen die Berufung ins FIFA-All-Star-Team der WM 2003 – zusammen mit Bettina Wiegmann, Maren Meinert, Birgit Prinz, Ariane Hingst und Silke Rottenberg – bescherte. Im gleichen Jahr war sie auch zum bisher einzigen Mal für die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres nominiert und schloss diese Wahl als 21. ab. ![]() Aufgrund eines Nasenbeinbruchs beim Algarve-Cup musste Sandra Minnert im Frühjahr mit einem Nasenschutz spielen. Hier beim Länderspiel gegen Kanada im Zweikampf mit Brittany Timko
Nach der WM stieg sie wieder beim FFC Frankfurt ein, kehrte dem Verein allerdings nach Ende der Saison den Rücken und verkündete ihren Wechsel zum SC 07 Bad Neuenahr, der mit Minnert als Führungsspielerin und Mittelfeldspielerin die Position einer Spitzenmannschaft anstrebte und anstrebt. Zweifelsohne eine gute Wahl, denn die 129fache Nationalspielerin, die sich zusammen mit Silke Rottenberg für die Aktion „rauchfrei“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung engagiert, überzeugt nicht nur im defensiven Bereich mit |
ihrem Zweikampfverhalten und ihrem guten Stellungsspiel - sie ist zudem, insbesondere mit Kopfbällen bei Standards oder mit ihren gefürchteten wuchtigen Fernschüssen, enorm torgefährlich, was durch ihre bereits 15 erzielten Länderspieltore – für eine Abwehrspielerin sehr beachtlich – unterstrichen wird.
![]() Minnert in der WM-Qualifikation gegen Schottland. Hier im Duell mit Pauline Hamill Nach durchwachsenen Leistungen bei den Olympischen Spielen in Athen, als es ihr vor allem an der nötigen Schnelligkeit mangelte, erlebt sie seit geraumer Zeit in Verein und Nationalmannschaft einen „zweiten Frühling“ und hat die WM 2007, ja sogar auch die Olympischen Spiele 2008 (es wären ihre vierten Olympischen Spiele) noch fest im Blick. Denn diese „0“ in ihrer Erfolgsbilanz, der noch fehlende Olympiasieg, ist nach Minnerts Bekunden ein noch unerfüllter Traum. Wie so viele andere deutsche erfolgreiche Spielerinnen könnte sie mit einem Olympiasieg in Peking 2008 ihre Karriere krönen und ihre Titelsammlung komplettieren. Doch auch wenn dies nicht gelingen sollte, kann Sandra Minnert schon jetzt mit Stolz auf 26 Jahre Fußball der Extraklasse zurückblicken und genießen, was ihr noch gelingen wird. Denn zum „alten Eisen“ gehört sie trotz ihrer 32 Jahre noch lange nicht.
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